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German Colonial Genocide in Namibia: Swakopmund
10 Dezember, 7:00 pm - 9:00 pm
Wir freuen uns sehr, in Kooperation mit medico international, Forensic Architecture (FA), Forensis und dem Filmhaus Nürnberg einen ganz besonderen Veranstaltung zum Jahresende anbieten zu können.
Laidlaw Peringanda (Swakopmund Genocide Museum), Mark Mushiva (Forensis/ForensicArchitecture) und Moderatorin Julia Manek (medico international), werden über den Kampf um Gerechtigkeit zwischen Namibia und Deutschland angesichts der deutschen kolonialen Verbrechen diskutieren. Davor präsentieren wir mit GERMAN COLONIAL GENOCIDE IN NAMIBIA: SWAPOKMUND eines von drei Rechercheprojekten der frischgekrönten Alternativen Nobelpreisträger Forensic Architecture zum Thema.
Swakopmund war der wichtigste Seehafen „Deutsch-Südwestafrikas“. Dort errichtete die Hamburger Reederei Woermann 1894 ihr Hauptquartier. Dort gingen Menschen und Waren an Land – insbesondere auch Waffen und Soldaten für den Krieg gegen die lokale Bevölkerung. Nach den deutschen Vernichtungsbefehlen gegen alle Ovaherero und Nama wurden die Überlebenden der ersten genozidalen Massentötungen in Konzentrationslager gepfercht und brutaler Zwangsarbeit ausgesetzt. Zwei dieser Lager waren in Swakopmund. Heute zeugen hier Massengräber von der kolonialen Vernichtung – aber auch von dem wirtschaftlichen Profit deutscher Kolonisten, der sich im heutigen Namibia fortschreibt.
SWAKOPMUND ist die neuste Filmrecherche des Forensic Architecture-Kollektivs, in der sie unter dem Titel „Erased Memories, Disrupted Futures“ die Geschichte des grausamen kolonialen Erbes, das Deutschland, Namibia und die Völker der OvaHerero und Nama miteinander verbinden. In einer einzigartigen Ästhetik kombinieren sie naturwissenschaftliche Messungen, historische Dokumente und mündliche Zeugnisse der Nachfahren der Überlebenden des deutschen Völkermords zu digitalen Rekonstruktionen der kolonialen Umwelt. Sie erwecken die Landschaften zum Leben und zeichnen den Schrecken nach, der bis heute anhält. Die Filme geben den Nachfahren eine Stimmgewalt, die man ihnen andernorts versuchte zu verwehren. Auch erzählen die Filme von den Bedingungen, die das koloniale Erbe für immer auszulöschen drohen.
Am 4. Dezember 2024 wird Forensic Architecture der Alternative Nobelpreis (Right Livelihood Award) für ihr künstlerisch-forensisches Gesamtwerk in Stockholm verliehen.